Zwergenschänken-Gedicht

Wohin ich meine Schritte lenke?
Bergab bergauf zur Zwergenschenke
Auf der Veranda sitz ich gerne
Und schaue in die weite Ferne.
Alt-Wehrda liegt zu meinen Füßen,
Und hinten will uns Cölbe grüßen.
Der Wirtin Kaffee macht vergnüglich
Und auch ihr Kuchen ist vorzüglich
Der Wirt ist heiter wie die Zwerge,
Der "Wurzelsepp" am grünen Berge.
Es geht heimwärts dann beschwingt
Von fern das Zwergenschlößlein winkt.

(vom Bettinger)

Die Zeit als Lokal

Postkarte Zwergenschänke

1950 wurde das Gelände, eine ehemalige Schutthalde, mit der kleinen Jagdhütte von der ungardeutschen Familie Weisheit erworben. Nach wiederholten Anfrage von Spaziergängern, beschloss man daraus eine Gaststätte zu machen. Zunächst wurde die kleine Holzhütte gebaut, die für die erste Zeit als Küche diente. Danach folge die Vergrößerung des Haupthauses. Im Obergeschoss des Hauses befand sich der 2-geschossige Gastraum, während das Erdgeschoss als Wohnung diente. Später wurde bergseitig ein Toilettenhaus angebaut.

Nach und nach entstanden die Attraktionen, welche die Zwergenschänke bekannt machte. Das Pilzkiosk wurde in Anlehnung an die "Milchpilze" nach Konstruktionsplänen des Gastwirtes von zwei Studenten gebaut. Im Garten gab es Tiergehege, eine Eisenbahn und eine Holzmühle durch die kleine Zwerge ihre Wagen zogen. Der Wirt, genannt Wurzelsepp, war bekannt für seine Bastelarbeiten und die Wirtin für ihren Heidelbeer-Käsekuchen mit hauseigenen Beeren und ihre Waffeln. Gab man dem Wurzelsepp Trinkgeld, so bedankte er sich mit: "Vielen Dank im Namen der Zwerge für die Zwerge". Die kleine Holzhütte neben dem Haupthaus wurde im Laufe der Jahre sowohl als Cafe, als auch als Wohnhaus genutzt.

Besitzerwechsel

In den späten 70ern kam es zum Besitzerwechsel und damit zu einem Ende der Zeit als Gaststätte. Der große Schankraum wurde in mehrere Zimmer geteilt und eine Decke eingezogen, um ein weiteres Wohngeschoss zu schaffen. Ein Treppenhaus und ein Windfang wurden angebaut, die Räumlichkeiten der Gästetoiletten umgestaltet. Der Lastenaufzug wurde stillgelegt. Das Wohnhaus wurde danach sowohl als Ein- als auch als Zweifamilienhaus genutzt. Das Pilzkiosk bekam von einem der Nachbesitzer das Äußere eines Fliegenpilzes verpasst. Mitte der 90er wurde außerdem der alte Parkplatz unterhalb des Haupthauses verkauft und es entstand ein Mehrparteienhaus. Versuche, das kleine Holzcafe wieder in Betrieb zu nehmen, wurden nie realisiert.

Die Fledermausauffangstation

Seit 2017 befindet sich das Haus im Besitz der Familie Spruck / Krantz. In dem als Einfamilienhaus genutzen Gebäude befindet sich seither eine ehrenamtlich betriebene Wildtierpflegestelle des Landes Hessens für Fledermäuse. Der Fliegenpilz ist inzwischen Anlaufpunkt für verschiedene Onlinegames.

 
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